Ökologische Linke (ökoli) Wien

Fascho-Skins in Vorarlberg überfallen Punk-Beisl

in koblach, vorarlberg, hat am samstag nacht, dem 23.12.2000, ein überfall von etwa 20 fascho-skins auf ein „punk-beisl“ stattgefunden. im lokal waren etwa 10 personen anwesend. es gab 2 schwerverletzte! die leute wurden mit barhockern, gläsern, flaschen und aschenbechern attackiert. die einrichtung des lokals wurde zertrümmert. zuerst kamen 3 skins in’s lokal um die lage zu checken. nach einigen minuten waren dann plötzlich 20 da und haben drauflosgeprügelt.

es gibt 2 presseartikel dazu, aus „VN“ und „NEUE“ (im anhang). ende august fand in einem lokal direkt daneben ein „blood & honour“ konzert mit etwa 2-300 skins statt, das zuvor in süddeutschland wie in der schweiz untersagt wurde.

für februar ist anscheinend ein weiteres konzert geplant. die skins trugen bei dem überfall teilweise b&h-shirts. laut medien war auch eine scharfe waffe im spiel ....

offensichtlich machen es sich die skins in vorarlberg zunehmend gemütlich. versuche lokale zu überfallen gab’s in den letzten jahren immer wieder, gelungen ist es bisher allerdings nicht.

die b&h-sektion in feldkirch fällt seit anfang sommer auf. auf der skin-demo (?? — sie nannten es trauermarsch, ca. 60 teilnehmerInnen) hatten auch die meisten b&h-shirts an. in der schweiz gibt es ja bekanntlich eine starke hammerskin-szene, ein neuer lieblingstummelplatz dürfte nun vorarlberg werden.

antifa heißt angriff!
in diesem sinne:
das skin-konzert im februar verhindern!

VN, 27.12.2000

Brutaler Überfall von Skinheads

Vier Punker zum Teil schwer verletzt — organisierter Überfall

Koblach (VN-mez) Noch vor wenigen Tagen hieß es seitens der Exekutive, dass sie die Skinhead-Szene in Vorarlberg im Griff habe. Jetzt sieht alles anders aus. Bei einem gezielten Überfall schlugen knapp 20 Glatzköpfe ein Punk-Lokal in Koblach kurz und klein. Vier Gäste erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Nach Angaben von Augenzeugen stürmten in der Nacht auf den Christtag rund 20 Skinheads aus Bregenz und Feldkirch das Lokal „Rast(h)aus“ in Koblach.
Das „Rast(h)aus“ ist ein Lokal, in dem sich hauptsächlich Punker aufhalten.

„Kurz nach zwei Uhr früh betraten drei Skins das Lokal und spionierten die Lage aus“, schildert ein Augenzeuge den Tathergang. „Zu diesem Zeitpunkt waren rund zehn Gäste im Lokal.“ Nur Minuten später stürmten dann die restlichen der rund 20 gewalttätigen Skinheads das „Rast(h)aus“. Sie riegelten den Eingangsbereich ab und fingen an, die linksorientierten Gäste zu verprügeln„, schildert ein Augenzeuge.“Überall lagen zertrümmerte Tische und Stühle herum. Dazwischen war alles voll Blut„, so ein schockierter Zeuge im“VN"-Gespräch.

Ein Glatzkopf soll sogar eine Faustfeuerwaffe gezogen haben. „Geschossen wurde allerdings nicht“, beruhigt die Gendarmerie. Dennoch eskalierte die Lage im Lokal. Die Skinheads sollen sogar mit Flaschen auf ihre Opfer eingeschlagen haben. Vier Punker wurden verletzt, zwei davon mussten mit Kopf- und Schnittverletzungen ins Spital eingeliefert werden.

Die Ermittlungen der Gendarmerie laufen auf Hochtouren. „Laut Zeugenaussagen sieht es derzeit aus, dass der Überfall gezielt stattgefunden hat“, bestätigt der ermittelnde Gendarm im „VN“-Gespräch.
Unter anderem werde diese Vermutung dadurch bekräftigt, „dass mindestens ein Täter ein T-Shirt mit dem Aufdruck der organisierten Skinhead-Gruppe“Blood & Honour„(Blut & Ehre) hatte. Einige der gewalttätigen Angreifer seien der Gendarmerie bereits bekannt.“Die Ermittlungen dauern noch an."

Hinweise sind an den GP Götzis, Telefon 0 55 23/6 20 02-0, erbeten.

NEUE, 27.12.2000

Skinhead-Attacke auf Punkerlokal: 4 Verletzte

Vom weihnachtlichen Frieden kann in der Koblacher Herrschaftswiesen keine Rede sein: „Beinahe täglich eine Rauferei“, so ein Gendarmeriebeamter. Zum schlagkräftigen Höhepunkt kam es in der Nacht auf Samstag im „Rast(h)aus“.

VON GERHARD SOHM

Gegen 2.45 Uhr am Samstag spitzte sich die Situation im „Rast(h)aus“ gefährlich zu: „In kleinen Gruppen sind die Skinheads eingesickert und begannen, die Gäste zu provozieren“, schilderte ein Gendarmeriebeamter. Als die Glatzköpfe schließlich eine Gruppe von 15 bis 20 Rabauken gebildet hatten, hagelte es Hiebe.

Faustfeuerwaffe mit dabei

„Stühle und Tische wurden geworfen und mit Gläsern auf Köpfe eingeschlagen“, so der Beamte weiter. Das Lokal, das der linken Szene zuzuordnen sei, wurde vornehmlich von Punkern bevölkert, die bekanntlich keine Freunde der Skinheads sind. Einer der Glatzköpfe hatte sogar eine Faustfeuerwaffe bei sich, die er allerdings nicht einsetzte. Der Wirt hatte inzwischen die Gendarmerie verständigt, die der Schlägertruppe allerdings nicht mehr habhaft wurde: Die Skins sind noch vor dem Eintreffen der Beamten mit Autos geflüchtet.

Die Bilanz des nächtlichen Überfalls: Vier Verletzte, zwei davon so schwer, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Sie hatten Kopf- und Schnittwunden erlitten. „Einer war ganz blutüberströmt, überhaupt war überall Blut, es hat wild ausgeschaut“, erinnerte sich ein Erhebungsbeamter weiter.

Derzeit wird nach den verdächtigen Skinheads gefahndet, vor allem soll geklärt werden, wer wen verletzt hat. Die Fahndung gestaltete sich gerade während der Feiertage und der verstrichenen Zeit als recht schwierig, aber: Einige der Verdächtigen sind auch der Exekutive bekannt, außerdem wurden die Autokennzeichen der flüchtigen Täter aufgeschrieben. Die ermittelnden Beamten erhoffen sich nun weitere Aussagen und Zeugen, die sich beim Posten Götzis (Tel. 05523/62002) melden sollen.

Das Areal bei der Herrschaftswiesen scheint ein Sorgenkind der Gendarmerie zu sein. Erst in der Nacht auf gestern sei es erneut zu einem Vorfall gekommen. „Ein Autostopper wurde dort verprügelt“, so ein Beamter. Zu einer weiteren Schlägerei war es vor zwei Tagen gekommen. Die Gendarmerie kritisiert in diesem Zusammenhang die offenbar mangelnde Unterstützung durch die zuständige Behörde, speziell was die Herabsetzung der Sperrstunden bedeutet.

Skin-Konzert im Februar

Ende August hatten die Skinheads in einem benachbarten Lokal des „Rast(h)auses“ ein Konzert mit 200 Gesinnungsgenossen aus Österreich, der Schweiz und Italien veranstaltet. Das Konzert ging ohne Reibereien über die Bühne, mehr als 100 Sicherheitsbeamte hatten sich zur Überwachung eingefunden. Sicherheitshalber hielten damals sämtliche Lokale in der Umgebung geschlossen. Im Februar soll wieder ein ähnliches Konzert stattfinden.