Heft 67

Medieninhaber und Herausgeber: Kritischer Kreis – Verein für gesellschaftliche Transformationskunde
Offenlegung: Der Medieninhaber ist zu 100 Prozent Eigentümer der Streifzüge und an keinen anderen Medienunternehmen beteiligt. Grundlegende Richtung: Kritik-Perspektive-Transformation
Redaktion (zugleich Mitglieder des Leitungsorgans des Medieninhabers): Lorenz Glatz, Severin Heilmann, Franz Schandl, Martin Scheuringer, Ricky Trang, Maria Wölflingseder, Petra Ziegler; Covergestaltung: Isalie Witt; Layout: Françoise Guiguet
Transformationsrat: Christoph Adam (Santiago de Compostela), Dora de la Vega (Cordoba, Argentinien), Peter Klein (Nürnberg), Paolo Lago (Verona), Neil Larsen (Davis, USA), Massimo Maggini (Livorno), Stefan Meretz (Berlin), Emmerich Nyikos (Mexiko-City), Erich Ribolits (Wien), Salih Selcuk (Istanbul), Gerburg Vermesy (Rimsting), Ulrich Weiß (Berlin)
Copyleft: Alle Artikel der Streifzüge unterliegen, sofern nicht anders gekennzeichnet, dem Copyleft-Prinzip: Sie dürfen frei verwendet, kopiert und weiterverbreitet werden unter Angabe von Autor/in, Titel und Quelle des Originals sowie Erhalt des Copylefts.
Druck: H. Schmitz, 1200 Wien

Martin Scheuringer

Einlauf Streifzüge 67 – ALLTAG

Diesmal war es einfach, die Nummer zu füllen. Aber unsere Fragen aus dem Call – ob die beantwortet wurden? Ich bin unschlüssig, aber wer ist das nicht nach der Lektüre der Streifzüge? Ich vermute, dass dies der Grund ist für die wenigen Rückmeldungen, die wir erhalten.

Vielleicht überladen wir euch auch, und dann ist Feedback recht schwer. Die Menge an Gelesenem ist groß, die Verbindung mit euch durch Texte ist sehr distanziert und sie geht in eine Richtung. Es kann auch so bleiben – vielleicht ist für ein Magazin nicht mehr an Nähe und Kommunikation möglich. Essays öffnen sich bloß den Geöffneten, sie stabilisieren eine Gemeinschaft der Wissenden, aber können sie Menschen in diese Gemeinschaft reinholen? Wir wünschen uns lange schon den genialen einführenden Text, aber geschrieben hat ihn noch keiner.

Wünschenswert ist ein lokaler Theoriebetrieb des gesprochenen Wortes, bei dem sich Menschen treffen und nicht bloß Texte. Es sollte nicht nur Hacker-Spaces und Fablabs geben, Theorie-Labs täten uns auch gut.

Aber wer kann seinem Nachbarn den Mechanismus der Verwertung in klaren Sätzen beschreiben und die Folgen daraus ableiten? Im Text besteigen wir steilere Gipfel als im Gespräch. Denn da fragt wirklich jemand nach. Und dann kommt es drauf an: Hat man die Haltung eines Dozenten eingenommen – wie man das im Text ja so gerne macht –, so ist einem nichts peinlicher als die Erklärungslücke. Ganz anders aber, wenn man gemeinsam etwas verstehen möchte und jeder zum Verständnis der Sache beiträgt. Das wäre ein gemeinschaftliches Produzieren unter Peers. Gemeinsame Recherche, Lektüre, Verständigung darüber, welche Fragen wie beantwortet werden könnten. Womöglich als lang andauernde Auseinandersetzung mit vielleicht nur einer Person. Und am Ende ist kein Text, sondern vielleicht eine Freundschaft entstanden.

Martin Scheuringer

Call for Papers


Franz Schandl

Zitterndes Glück

Kurd Adler. Zum 100. Todestag eines Vergessenen

Petra Ziegler

Streifzüge 67 erscheinen Mitte Juli


Martin Scheuringer

Einlauf Streifzüge 67 – ALLTAG


Hedwig Seyr
2000 abwärts

Ungeniert privilegiert?


Lorenz Glatz

Alltag

Vermutungen zum anstehenden Kultur-Bruch

Martin Scheuringer

Emanzipatorische Romantik


Johann Stefan Tschemernjak

Die Freiheit, die niemand kennt


Franz Schandl
2000 abwärts

Putzen


Karl Kollmann

Alltag. Stillhalten, Gedankenlosigkeit und Verdrängung.

Notizen aus dem Vorbewussten

Martin Scheuringer
2000 Zeichen abwärts

Wie reden?


Martin Taurer

Minimalismus – eine individuelle Notwehrmaßnahme

Roger Behrens

Pop, Kultur und Alltag


Ilse Bindseil

Mein doppelter Alltag


Petra Ziegler

Alltägliche Befangenheit


Maria Wölflingseder
Dead Men Working

Alltagsblau


Franz Schandl

Der Kapitalismus und du*

Fragmente einer Kritik des bürgerlichen Alltags

Martin Scheuringer
Auslauf

Hausbau


Dieter Braeg
2000 abwärts

S-Bahn Nr. 8. 2001


Marianne Gronemeyer

Wo geholfen wird, da fallen Späne


Martin Brandt

Felix Barthels: Odysseus wär zu Haus geblieben.

Rezension

Emmerich Nyikos

Irratio capitalis. Über die Idiotie des bürgerlichen Systems


Erich Ribolits

Die geltende Vernunft bekämpft nicht Macht, sondern nur deren „Entarten“ zu Herrschaft

Teil II des Beitrags „Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft“

Cornelia Stahl
Verene Zeltner:

Kornblumenkinder